Die Vergangenheit kann man nicht ändern, sich selbst aber schon, für die Zukunft. (Hans Fallada)
Therapieverfahren
Emphathie, Wärme (Akzeptanz) und Autentizität stellen die grundsätzliche Einstellung eines Therapeuten/Therapeutin dar. Der amerikanischen Psychologe Carl R. Rogers hat daraus eine therapeutische Methode entwickelt, die heute den Namen “Gesprächstherapie nach Rogers” trägt und die Basis für Humanistische Therapiemethoden bildet. Im Mittelpunkt dieser Psychotherapie und Beratung steht die Person – nicht das Problem. Menschen erfahren in Psychotherapie oder Beratung die Wertschätzung ihrer Person und lernen , ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. So bleiben die Lösungen nachhaltig und zu eingener Person zugehörig.
Eine so gestaltete Beziehung ermöglicht es den Klienten, sich selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren. Die “Kraft der Beziehung” hat zentrale Bedeutung. Das Entstehen einer förderlichen Beziehung ist für den Erfolg psychotherapeutischer Arbeit und Beratung entscheidend. Es schafft die Grundlagen, dass Menschen Wachstumskräfte entfalten und Probleme (Symptome) besser bewältigen können.
Die Gesprächstherapie nach Rogers bildet das Fundament von aller von mir angewendeten Methoden -und Verfahren – sowohl bei Kindern-/Jugendlichen als auch bei Erwachsenen.
Die Systemische Therapie hat sich aus der Arbeit mit Familien entwickelt, beginnend in den 50’er Jahren. Kerngedanke der Systemischen Therapie ist die Annahme, dass der Schlüssel zum problematischen Empfinden oder Verhalten nicht ausschließlich in der betroffenen Person selbst liegt, sondern vielmehr im (familiären) Zusammenhang =System. Die Beziehungen der Personen, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt sein könnten, stehen im Fokus der Sitzungen. Dazu gehören nicht unbedingt nur Familienmitglieder, auch andere Personen oder Institutionen können von Bedeutung sein.
Das Ziel der Therapie ist das System mit ihren dysfunktionalen Beziehungen zu “verstören” (Mobile-Prinzip). Und das geht auf viele verschiedene Arten, was auch die Entwicklung von diversen Richtungen erklärt: Familienstellen, Lösungsorientierter Ansatz, Skulptur, sind nur einige von vielen Möglichkeiten.
Mit “zirkuläre” Fragen, die dem Gespäch machmal die Note als “Plauderchen über die anderen” verleiht, ist den Therapeuten möglich, auch in einer Gruppensitzung neutral zu bleiben sowie viele Sichten und Erkenntnisse zu “provozieren”. Sobald ein Mitglied des Systems anfängt “sich anders zu verhalten”, geraten die festgefahrenen Muster ins Wanken. Einer Veränderung steht dann nichts mehr im Wege.
Bei Fragestellungen zu auffälligen Symptomen bei Kindern- und Jugendlichen (z.B. Phobien, Zwänge, ADHS, Ess- und Schlafstörungen, Somatisierungen, Affektive Störungen u.a. ) ist Systemische Therapie meine erste Wahl, genauso wie bei Paar-/Ehekonflikten. Es ist zwar hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig, dass die beteiligten Systemmitglieder (Eltern, (Ehe-)partner, Kollegen) bei einer Systemischen Therapieanwesend sind.
Im Gegensatz zu vielen anderen Therapien können die Sitzungen in unregelmäßigen und oft größeren Abständen stattfinden, dies richtet sich nach dem Bedarf der Klienten.
Ausgehend von der Behauptung “Was einmal erlernt wurde kann auch verlernt werden” haben sich viele Wissenschaftler mit der Weiterentwicklung der Lerntheorie beschäftigt. Was mit inzwischen hart umstrittenen Experimenten zur klassischen Konditionierung durch Dr. J. Watson begann, trägt heute hohe Anerkennung für die Therapierichtungen wie klassische Konditionierung ( Systematische Desensibilisierung und Exposition (=Konfrontation) iz.B. bei Ängsten), Operande Konditionierung ( Lernen am Erfolg bei Ängsten, Zwängen, Depressionen, ADHS, Störungen des sozialen Verhaltens) und v.a. kognitive Verhaltenstherapie ( Verhaltensänderung durch Umstrukturierung der Denkmuster).
Typische Elemente einer Verhaltenstherapie sind z.B. Problem- und Bedingungsanalysen für eine genaue Diagnose und Klärung des Problems. Die Arbeit ist Ziel- und Lösungsorientiert, häufig werden Verhaltensübungen eingesetzt, die sowohl offen (in der Sitzung oder als Hausaufgaben) oder auch verdeckt, d.h. nur in der Vorstellung der Patienten/Klienten durchgeführt werden können. Klassische therapeutische Techniken der Verhaltenstherapie sind Konfrontation mit beispielsweise angstauslösenden Reizen (z.B. Exposition, systematische Desensibilisierung), Verstärkung (“Belohnung”) von erwünschten und Löschung (“Nichtbeachtung”) unerwünschten Verhaltens.
Dieses Verfahren beinhaltet die Philosophie der „kleinen Schritte“ – Geduld und Übung sind die Kernelemente dieser wirksamen Therapieform.
oder auf Deutsch: Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen.
EMDR ist ein hoch wirksames, ganzheitliches therapeutisches Verfahren, bei dem die Selbstheilungskräfte eines Menschen auf eine natürliche Art und Weise stark und nachhaltig aktiviert werden.
Ursprünglich entwickelt und getestet für die effiziente Bearbeitung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) ist die Methode inzwischen für eine Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten bei Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen international von WHO und deutschlandweit von Krankenversicherungen anerkannt. Es eignet sich erstklassig zur Behandlung von psychischen Traumata aller Art sowie alltäglichen Belastungsbeschwerden wie z.B. psychosomatischen Symptomen, Angst, Panik, depressiven Verstimmung, Ess- und Schlaftstörungen oder Selbstwertgefühl.
Diese Methode wurde seit 1987 von Francine Shapiro, einer amerikanischen Wissenschaftlerin und Psychotherapeutin, entwickelt.
Im Wesentlichen wird eine bilaterale Stimulierung durchgeführt, die entweder optisch durch Augenbewegungen, taktil durch Berührungen (Fingertippen) oder auch akustisch (Geräuschstimmulierung) sein kann. Durch intensive Forschung wurde festgestellt, dass bei Gedanken an belastende Ereignisse und einer gleichzeitigen äußeren Stimulierung die natürliche Fähigkeit unseren Gehirns unterstürtzt, Erreignisse und Emotionen miteinander zu verknüpfen. Damit wird die Verarbeitung beschleunigt. Die Klienten berichten anschließend von einer spürbaren nachhaltigen Befreiung von einschränkenden Überzeugungen und Verhaltensmustern.
Die Therapeuten erleben oft während dieses Vorgangs, wie die Klienten von großer Erleichterung und plötzlichen inneren Einsichten, die bezüglich der belastenden Erinnerungen oder Erwartungen auftauchen, erfasst werden und dadurch zu neuen Gefühlen, Problemlösungen und einer positiven Zukunftsorientierung bereit sind.
Die Wirksamkeit von EMDR für psychische Traumata und posttraumatischen Belastungsstörungen ist durch mehr als 20 wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen und erfreut sich einer zunehmender Beliebtheit. Nicht zuletzt – wie meine Klienten berichten – weil die Therapie überschauberen Aufwand und messbare Ergebnisse in sich vereinbart.
Ich setze die Methode nicht nur zur Verarbeitung der belastenden Erreignisse und Fragestellungen ein, sondern auch zur Verankerung der positiven Erlebnissen & Ressourcen, die womöglich in Ihnen schlummern.
Therapeuten für Psychische Leiden spezialisieren sich je nach Symptomen und Diagnosen auf unterschiedliche Therapieverfahren.
Meiner Erfahrung nach spielt die Persönlichkeit des Betroffenen eine entscheidende Rolle für die Wahl des Therapiekonzeptes. Während bei manchen Klienten tiefenpsychologische Erfahrung die Tore zur Selbsterkenntnis öffnet, benötigen andere eine strikte Aufgabenstellung und wieder andere können über positive Bestätigung ihrer Person erfreuliche Erkenntnisse in ihren Alltag integrieren. Gerne kombiniere ich je nach Situation Elemente aus verschiedenen Verfahren, um bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Hier stelle die Psychotherapie-Verfahren vor, die sich in meiner Arbeit bewährt haben. In der Regel kläre ich meine Klienten bereits in der ersten Sitzung über die Therapie-Möglichkeiten auf.